Ich habe ein neues Vorhaben, und zwar möchte ich mir eine Neue Kamera anschaffen. Angefangen hat das Ganze, als ich mich immer mehr für Fotografie interessiert habe. Daraus entstanden mehrere Projekte, die ich mit meinen Freunden usw. angefangen und auch durchgeführt habe. Nach nun nicht wenigen Fotosessions habe ich gemerkt, dass meine, doch schon recht alte Kamera, nicht sehr stark im Low-Light ist. Daraus entstand dann der Wunsch nach einer neuen Kamera aus verschiedenen Gründen:
Erstens ist meine aktuelle Kamera mit einem MFT (Micro Four Thirds) Sensor ausgestattet, was nicht gerade die beste Auflösung bietet, und dazu kann man bei Bildern im Nachhinein kaum noch mehr hineinzoomen, denn macht man das, wird die Auflösung noch schlechter.
Meine Kamera nutzt noch die FSI (Frontside-Illuminated) Sensor-Technologie, das heisst, das Licht muss zuerst durch eine Schicht aus Verdrahtung und Transistoren, bevor es die lichtempfindlichen Fotodioden erreicht. Dadurch geht ein Teil des Lichts verloren, was die Lichtstärke der Kamera reduziert und zu mehr Bildrauschen führt, besonders bei schlechten Lichtverhältnissen. Obwohl diese Technik lange Standard war, wurde sie inzwischen weitgehend durch Backside-Illuminated (BSI) Sensoren ersetzt, die das Design umkehren und so eine bessere Lichtempfindlichkeit ermöglichen. Eine noch modernere Technologie ist der Stacked Sensor, bei dem die Bildverarbeitungselektronik in einer separaten Schicht direkt unter den Fotodioden sitzt. Dadurch kann der Sensor Bilder deutlich schneller verarbeiten, was vor allem für schnelle Serienaufnahmen und hochauflösende Videos wichtig ist. Zudem reduziert diese Bauweise den Rolling-Shutter-Effekt und ermöglicht eine bessere Lichtausbeute. Stacked Sensoren werden vor allem in High-End-Kameras und professionellen Videokameras eingesetzt, da sie extrem schnelle Bildverarbeitung ermöglichen.
Schlussendlich ist meine Kamera einfach teilweise für Aufträge wie Konzertfotografie oder Ähnliches nicht mehr die beste, was mich dann zum Wunsch nach einer neuen Kamera gebracht hat.
Ich werde meine Olympus OM-D aber sicher weiterhin brauchen, gerade teils für kreative Fotos ist sie sehr gut, da sie einen leichten Vintage-Look hat und dadurch doch sehr tolle Bilder entstehen können. Dazu ist sie sehr leicht und kompakt, was sie als Wegbegleiter für Sommerabende oder auch andere Ausflüge ohne genaues Ziel fast optimal macht. Ein weiterer und für mich auch sehr positiver Punkt ist, dass sie einen eingebauten Blitz hat. Dadurch kann ich auch spät am Abend noch gute Bilder machen, ohne dass ich gleich noch ein ganzes Licht-Setup mitbringen muss.
Ich habe lange mit Leuten aus meinem Umfeld, wie meinem Kollegen oder meinen Klassenkameraden in der Berufsschule, diskutiert, welche Kamera wer kaufen würde und was sie mir empfehlen würden und warum. Ich habe zwar gemerkt, dass das alles sehr hilfreich ist, jedoch kommen die anderen von einem anderen Startpunkt (Geld, bisherige Ausrüstung, Gewohnheiten, Präferenzen etc.), wodurch ich mir mal eine neutrale Person beiziehen musste. Als ich das für mich entschieden habe, war klar, dass ich mich mal beim Foto Zumstein beraten lasse. Ich habe mir also bei der erstbesten Möglichkeit Zeit genommen und bin beim Foto Zumstein vorbeigegangen, um mich beraten zu lassen. Dort hat mich dann ein sehr lieber Verkäufer empfangen und ca. 40-50 Minuten beraten, er selbst ist Fujifilm-Nutzer, hat mir aber eine sehr neutrale Einschätzung gegeben und auch als erstes mal die Unterschiede der 3 Arten von Bauarten der Kamerasensoren (FSI, BSI & Stacked BSI) erklärt, was mir dann geholfen hat, das Weitere erklärte und erzählte zu verstehen.
Ich habe gesagt, dass ich offen bin für alle Kamerasysteme (Fujifilm, Sony, Canon, Nikon etc.), nach der Beratung war für mich eigentlich klar, dass es entweder eine Fujifilm oder Sony wird. Das Ganze aus dem Grund, dass in meinem Umfeld alle Sony-User sind und auch ganz viele Objektive für Sony sowie verschiedene Kameras von Sony haben, diese darf ich teilweise auch brauchen, und deswegen würde es für mich eigentlich sicher Sinn machen, auch mit Sony als Betriebssystem zu gehen, da ich mir das gewöhnt bin (von meiner Lehrstelle) und ich weiteres Equipment von meinem Umfeld ausleihen dürfte, wenn ich dies mal benötigen würde. Doch hätte ich mich einfach aus diesem Grund entschieden, dann wäre dies eine nicht sehr stark abgewogene Entscheidung gewesen. Deshalb habe ich mich dazu entschieden mich beraten zu lassen. Aber nach der Beratung war ich in einem Zwiespalt, denn während der Beratung sind wir auf die Fujifilm X-H2S gekommen, die in vielen Aspekten besser ist als die Sony A7 IV, für die ich mich eigentlich interessiert hatte.
Hier eine Übersicht über welche Kamera über was verfügt:
✅Sony A7 IV: Vollformat (35mm) – Bessere Low-Light-Performance und schöneres Bokeh.
Fujifilm X-H2S: APS-C – Geringere Low-Light-Performance und weniger Bokeh aufgrund des kleineren Sensors.
Sony A7 IV: Exmor R CMOS (BSI) – Der Backside Illuminated (BSI) Sensor bietet eine sehr gute Lichtempfindlichkeit, besonders bei schwachem Licht.
✅Fujifilm X-H2S: X-Trans 5 CMOS mit Stacked Sensor – Der Stacked Sensor in der X-H2S verbessert die Datenrate und verringert den Rolling Shutter, was besonders bei schnellen Bewegungen oder Videoaufnahmen von Vorteil ist. Diese Technologie ermöglicht auch höhere Serienbildraten und eine schnellere Datenverarbeitung. Dazu kommt noch, dass der Stacked Sensor eine noch höhere Lichtempfindlichkeit hat als der BSI-Sensor.
✅Sony A7 IV: 33 MP – Höhere Auflösung, ideal für detaillierte Fotografie.
Fujifilm X-H2S: 26 MP – Geringere Auflösung, aber immer noch ausreichend für viele Anwendungen.
✅Sony A7 IV: Sehr gut (10-Bit, 15+ Blendenstufen) – Ideal für Fotos und Videos mit hohem Dynamikumfang.
✅Fujifilm X-H2S: Sehr gut (12-Bit, 14 Blendenstufen) – Ebenfalls sehr gut, besonders für Videoaufnahmen.
✅Sony A7 IV: Sehr gut dank Vollformat-Sensor – Bessere Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen.
Fujifilm X-H2S: Gut bis sehr gut – Der kleinere Sensor hat in Low-Light-Situationen gewisse Einschränkungen, aber der Stacked Sensor hilft, Rauschen zu minimieren und die Performance zu verbessern.
Sony A7 IV: 10 fps (mechanisch) – Gut für die meisten Fotoaufnahmen, aber nicht ideal für extrem schnelle Action.
✅Fujifilm X-H2S: 40 fps (elektronisch) – Extrem schnell, ideal für Action- oder Sportfotografie. Der Stacked Sensor ermöglicht diese hohe Serienbildrate, ohne dass es zu Verzögerungen oder Rolling Shutter kommt.
Sony A7 IV: 4K bis 60 fps, HD bis 120 fps (10-Bit 4:2:2) – Sehr gute Videoqualität.
✅Fujifilm X-H2S: 6.2K bis 30 fps, 4K bis 120 fps (10-Bit 4:2:2) – Bessere Auflösung (6.2K), besonders stark in 4K 120 fps für Slow-Motion-Aufnahmen.
Sony A7 IV: Geringe Gefahr – Keine Überhitzung bei 4K 60 fps unter normalen Bedingungen.
✅Fujifilm X-H2S: Sehr gute Wärmeableitung – Keine Überhitzung bei längeren Videoaufnahmen.
✅Sony A7 IV: S-Cinetone, S-Log3, HLG – Ideal für professionelle Farbkorrekturen und Grading bei Videos.
✅Fujifilm X-H2S: Fujifilm Filmsimulationen (z. B. Classic Chrome, Eterna) – Perfekt für feste Looks ohne Nachbearbeitung.
✅Sony A7 IV: Sehr schnell & präzise mit 759 AF-Punkten, Eye-AF – Ideal für die meisten Fotoaufnahmen.
Fujifilm X-H2S: Sehr gut mit 425 AF-Punkten und Eye-AF – Auch schnell, aber mit weniger AF-Punkten.
✅Sony A7 IV: Sehr schnell, Eye-AF und Real-Time Tracking – Sehr präzise für Videos.
Fujifilm X-H2S: Sehr gut mit Eye-AF und schnellem Tracking – Ebenfalls sehr gut, besonders bei schnellen Bewegungen.
✅Sony A7 IV: 5-Achsen In-Body Stabilisierung (IBIS) – Effektiv für sowohl Video als auch Fotografie.
✅Fujifilm X-H2S: IBIS (5-Achsen) + OIS (mit bestimmten Objektiven) – Auch sehr effektiv, besonders in Kombination mit optischer Stabilisierung bei kompatiblen Objektiven.
Sony A7 IV: Weniger Akku-Laufzeit bei Foto und Video.
✅Fujifilm X-H2S: Längere Akku-Laufzeit bei Foto und Video.
Sony A7 IV: Etwas grösser und schwerer (665g).
✅Fujifilm X-H2S: Kompakter und leichter (530g).
Nun, wie ihr gesehen habt, sind die Kameras sich sehr ähnlich, auch der Preis der beiden ist ziemlich gleich, denn für die Sony A7 IV zahlt man ca. 2'000 und für die Fujifilm X-H2S ca. 2'200. Doch die Fujifilm ist gerade, was das Aufnehmen von Videos angeht, nochmals ein Stück besser. Jedoch ist die Sony besser bei der Low-Light-Performance, hier kommt es nur noch auf die Präferenzen an und für was man die Kamera braucht, denn schlussendlich sind beide absolut top für mittelmässig teure Kameras. Die Objektivpreise sind noch sehr unterschiedlich, denn die APS-C-Objektive sind ziemlich viel günstiger als die Vollformat-Objektive. Das heisst, die Objektive für die Fujifilm-Kamera wären um einiges günstiger als die Objektive für die Sony, zumindest bei den guten/preiswerten Objektiven.
Für mich auch wichtig hier nochmals zu erwähnen, alles worüber ich hier schreibe, sind LUXUSPROBLEME, denn ob die eine Kamera nun hier ein bisschen besser ist oder die andere da ein bisschen, kommt nicht wirklich drauf an. Es geht nur darum, für was brauche ich die Kamera, welche Funktionen sind mir wichtig, welches Betriebssystem ist mir wohler und welche Kamera passt nun am besten zu meinen Bedürfnissen wie auch Anwendungen. Ich interessiere mich im Moment für Konzert- und auch andere Eventfotografie, dort braucht man eine Kamera, die stark ist wenn es zu schlechten Lichtverhältnissen kommt und eine gute Auflösung hat. Dazu kommt, dass ich bisher lieber fotografiere als zu filmen, was für mich auch heisst, dass die Fotografie-Features eine grössere Rolle spielen. Doch bevor ich mich entscheide, wollte ich mich unbedingt noch mit zwei Kamera-Freaks bei meinem Arbeitsplatz austauschen und fragen, was sie in meiner Position/Situation machen würden und welche der beiden Kameras sie mir empfehlen würden. Ich habe mir also die Zeit genommen und mal nachgefragt, was sie für ein Gefühl haben. Beide haben mir gesagt, dass sie einen sehr wichtigen Aspekt finden, dass ich, wenn ich Objektive brauche, bei Sony gleich in meinem Umfeld fragen kann und diese von dort sicher teils ausleihen kann, während bei Fujifilm ich das Ganze selbst zahlen und aufbauen müsste. Dazu kommt noch, dass wenn ich mal mit zwei Kameras arbeiten würde, dann wäre die zweite Kamera fast ganz sicher eine Sony aus meinem Umfeld, und deswegen macht es eigentlich auch Sinn, nicht noch eine Fujifilm zu haben, denn wenn ich mit zwei verschiedenen Betriebssystemen aufnehmen muss, muss ich beide kennen und gleichzeitig damit umgehen, was mehr als umständlich ist. Nach den Gesprächen habe ich mich noch mit ChatGPT ausgetauscht und am Anfang eine neutrale (technische) Meinung bei ihm eingeholt. Ich habe ihm dann immer mehr Informationen zu meiner Lage gegeben (ich kann Sony-Objektive und -Kameras benutzen, fokussiere mich im Moment eher auf Fotografie, gehe Konzerte und Events fotografieren), und aus all diesen Informationen meinte ChatGPT dann, dass die Sony A7 IV eher zu mir passt. Zu dem Chat mit ChatGPT habe ich mir vor und nach diesen Gesprächen auf YouTube Videos zu den beiden Kameras angeschaut, einerseits Videos, die die einzelnen Kameras beschreiben und zeigen und dazu noch Videos, die die beiden Kameras gegenüberstellen und sie vergleichen. Für den Fall, dass sich jemand das Ganze gerne noch mit visueller Unterstützung anschauen würde, kann er sich gerne diese Videos ansehen.
Im Moment habe ich mich noch nicht entschieden. Wie man dem letzten Teil ein bisschen entnehmen kann, tendiere ich momentan zur Sony A7 IV, doch wer weiss, vielleicht habe ich in Zukunft noch einen Switch und werde Fujifilm-User. Das Ganze beschäftigt mich sehr, denn entscheidest du dich mal für eine dieser Marken, baust du darauf auf und wirst dein Equipment auf diese Marke zugeschnitten kaufen, was dann wiederum heisst, dass man nicht einfach wechseln kann. Deswegen ist das Ganze ein ziemlich grosser Entscheid, und ich werde diesen noch eine Zeit mit mir herumtragen, bevor ich mich entscheide.
Man sieht in diesem Blog in meinen Entscheidungsprozess hinein und kann sich vielleicht nun ein wenig vorstellen, wie ich zu einer Entscheidung komme. Ich bin in den meisten Entscheidungen sehr fundiert, bevor ich mich für das eine oder andere entscheide, auch bei mir gibt es Impulsentscheidungen, jedoch tätige ich diese nur, wenn es mit meinem Bauchgefühl übereinstimmt. Vielleicht haben einige Personen, die diesen Blog gelesen haben, nun auch noch etwas über Kameras und all deren Funktionen gelernt, das wäre natürlich sehr schön.